Erstellt von Eva Fischer

Meister des Wortes: Moderieren in Köln

Mischpult und Tisch
Renardo Schlegelmilch hat viele Knöpfe am Mischpult schon viele Male gedrückt: Moderieren ist sein Traumjob

Eine Radiosendung zu modererieren ist Multi-Tasking: Renardo Schlegelmilch vom Domradio hat uns verraten, wie er souverän durch diese Situation kommt | Foto: privat

Im Domradio bringt Renardo Schlegelmilch, 35, kirchliche Themen einem breiten Publikum nahe. Seinen Beruf bezeichnet er als Handwerk: Sehr viel sei Übungssache, und vieles könne man lernen

Zum Domradio kam er 2008: Renardo Schlegelmilch studierte Journalismus und suchte einen Praktikumsplatz. Als er bei dem katholischen Sender anfing, wollte er sich eigentlich von kirchlichen Themen ein wenig fernhalten und sich eher auf Musik und Nachrichten konzentrieren. Doch mit der Zeit merkte er, dass die Werte des christlichen Glaubens seinen eigenen sehr nahe sind. 2014 ließ er sich taufen.

Seit seinem 13. Lebensjahr macht er Radio – und wollte auch nie etwas anderes tun. Angefangen hat Schlegelmilch im Offenen Kanal seiner Heimatstadt Eisenach beim Sender Wartburg-Radio. Hier gestalten Bürgerinnen und Bürger das Programm. Solche Radiosender gibt es in ganz Deutschland. „Dort hatte ich viele Freiheiten, konnte viel ausprobieren“, erzählt der 35-Jährige. „Das war ein Glück, denn am Anfang ist man einfach nicht gut. Das geht ja gar nicht.“

Man muss vieles gleichzeitig tun

Nach mittlerweile 22 Jahren als Moderator hat er viele Knöpfe am Mischpult schon tausend Mal gedrückt. Spannend für ihn sind vor allem die Interviews. Den Sinn des Gesagten zu erfassen und im eigenen Redebeitrag aufzugreifen – darauf kommt es an.

Meistens gelingt es ihm über seine Fragen, die Zeitvorgabe einzuhalten. Manchmal muss Schlegelmilch aber auch geschickt unterbrechen, indem er beispielsweise eine kurze Pause seines Gesprächspartners nutzt und dessen Satz intuitiv beendet. „Zuhören ist komplizierter, als man denkt“, sagt er.

„Ich muss auf die Zeit achten, die Technik im Griff haben, prüfen, ob die Lautstärke gut ist und ob die Menschen nah genug am Mikrofon sind.Und zeitgleich muss ich mir Gedanken machen, was ich eigentlich sagen möchte und natürlich, ganz wichtig, verstehen, was der andere mir sagt.“

Seine Kolleginnen und Kollegen bescheinigen ihm, dass er sehr gut zuhören kann. Er vermutet, dass diese Gabe mit seiner Seheinschränkung zusammenhängt, die er von Geburt an hat. Seine Sehkraft liegt bei 10 bis 15 Prozent.

Wenn Sie Renardo Schlegelmich einmal erleben möchten: Mittwochs um 19 Uhr ist er beim Domradio im Podcast „Himmelklar“ zu hören.

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