Von 1918 bis 1924 unternahm der Steyler Missionar Pater Martin Gusinde SVD (1886 – 1969) vier Reisen an die Südspitze Amerikas und erforschte die Völker der Selk’nam, Yagan und Kawésqar. Der katholische Priester und Missionar wurde Stammesmitglied der Yagan und nahm an den geheimen Männerzeremonien der Selk`nam teil. Das 100-Jahr-Jubiläum der Feuerland-Expeditionen ist Anlass für eine Ausstellung mit dem Titel „Völkersterben?!“, die am Sonntag, 7. April 2024, um 16 Uhr im Kreuzgang des Missionshauses St. Gabriel eröffnet wird. Die Ausstellungsobjekte stammen u.a. aus dem Nachlass Pater Gusindes, der sich in St. Gabriel befindet. Ergänzt werden sie von Schautafeln, Fotos, Audiostationen, Touchscreens und Filmen.
Thematisiert wird die heutige Situation der Feuerland-Völker und der indigene Widerstand. „Während der Vorbereitung der Ausstellung entstand ein Kontakt zu indigenen Gemeinschaften in Tierra del Fuego, die direkte Nachfahren der Feuerländer sind“, berichtet P. Franz Helm. So wird z.B. ein Korb ausgestellt, den die Selk’nam Margarita Maldonado aus Argentinien mit der traditionellen Technik ihrer Vorfahren geflochten hat. Er sieht einem Korb aus der Sammlung Martin Gusindes, der in St. Gabriel aufbewahrt wird, verblüffend ähnlich.
An der Erstellung der Ausstellung vor Ort waren die Missionsprokur St. Gabriel International, die Kommission Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung sowie die Mitteleuropäische Provinz der Steyler Missionare und das Missionshaus St. Gabriel beteiligt.
Ausstellungseröffnung: 7. April 2024, 16 Uhr
Öffnungszeiten
Von 8. April bis 15. November 2024
Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr
Samstag von 8 bis 12 Uhr
Sonn- und Feiertag von 10 bis 11:30
oder nach Vereinbarung
Führungen für Gruppen nach Vereinbarung möglich.
Kontakt
Tel. 0043 2236 803 oder
Mail: kommunikation@steyler.eu
Zugang
über die Pforte des Missionshauses
Eintritt
freiwillige Spenden